Ausbildung Frau
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Deutliches Plus bei den Ausbildungszahlen

07.10.2021

„Das Handwerk hat sich während der Pandemie als systemrelevant erwiesen“, erklärte Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer OWL, bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage im Campus Handwerk in Bielefeld. Um die gesellschaftsrelevanten Aufgaben erfüllen zu können, wirbt die Handwerkskammer OWL um Fachkräfte und Auszubildende. Die Botschaft ist bei vielen Interessenten angekommen: Mit einem Plus von 7,4 Prozent bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen erreicht das OWL-Handwerk mit insgesamt fast 11.000 Auszubildenden den besten Wert seit 2013 (11.278 Auszubildende). „Während der Pandemie haben viele junge Leute die Bedeutung des Handwerks erkannt“, vermutet Peter Eul. Auch das multimediale Werben für eine Ausbildung im Handwerk habe dazu beigetragen. Insgesamt fehlen im ostwestfälisch-lippischen Handwerk derzeit etwa 13.500 Arbeitskräfte, erklärte Wolfgang Borgert, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer und Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung und Recht, davon 10.000 Fach- und Führungskräfte und 3.500 Hilfskräfte. „Viele Betriebe arbeiten am Anschlag, besonderer Personalbedarf besteht in den Bauberufen“, so Borgert.

Außerdem seien in OWL noch etwa 1.700 Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Karrierechancen im Handwerk auch für Abiturient*innen seien vielversprechend. „Eine Ausbildung als Fundament für die Meisterschule und den Weg in die Selbstständigkeit oder ein weiterführendes Studium ist eine optimale Voraussetzung für einen erfolgversprechenden Berufsweg“, betonte Borgert. Er wies auf die Durchlässigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung hin. „Kein Weg ist eine Einbahnstraße.“ Bei vielen zukunftsgerichteten Investitionsvorhaben, insbesondere bei allen Klimaschutz-Investitionen, spiele das Handwerk eine zentrale Rolle, ergänzte Peter Eul. „Das Handwerk ist offizieller Ausrüster der Energiewende“, so der Handwerkspräsident. Es seien die Handwerker*innen, die Häuser energieeffizient sanieren, Ladesäulen und Solardächer installieren, die Lebensmittelversorgung sichern oder die Mobilität zukunftsgerichtet vorantreiben.

„Viele junge Menschen haben das erkannt, jetzt gilt es, auch Eltern und Lehrende zu überzeugen“, ergänzte Eul. Diese begegneten einer dualen Ausbildung häufig noch kritisch. Der Einstieg in eine Ausbildung sei jederzeit möglich, erklärte Eul und verwies an die Ausbildungsberatung der Handwerkskammer, die sowohl Eltern als auch Jugendliche jederzeit telefonisch oder online in Anspruch nehmen können, Kontakt: E-Mail: ausbildungsberatung@hwk-owl.de oder Telefon: 0521/ 5608-333

Konjunkturbericht