Dachdeckermeister Georg Effertz engagiert sich als Kreishandwerksmeister, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer OWL sowie als 1. stellvertretender Bürgermeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück.
HWK OWL
Dachdeckermeister Georg Effertz engagiert sich als Kreishandwerksmeister, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer OWL sowie als 1. stellvertretender Bürgermeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück.

Gestalten statt Meckern

29.04.2022

„Mein politisches und handwerkspolitisches Engagement geht auf ein Versprechen zurück“, erklärt Georg Effertz, Dachdeckermeister, Handwerksunternehmer, Kreishandwerksmeister, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer OWL und 1. stellvertretender Bürgermeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück. Nach seiner Meisterprüfung fragte ihn der Prüfungsausschussvorsitzende, wie viele Fehler er gemacht habe. Effertz´ Antwort „Keine. Alle Fragen sind ausführlich beantwortet“ erstaunte den Prüfer, der ihm den Meisterbrief mit der Auflage übergab, sich nachhaltig für seinen Berufsstand zu engagieren.

Dem damaligen Versprechen fühle er sich immer noch verpflichtet, erklärt der Dachdeckermeister, der sich parallel sehr erfolgreich beruflich, handwerkspolitisch und kommunalpolitisch engagiert. Georg Effertz leitet seit 1981 das Familienunternehmen, die Ferdinand Effertz Bedachungen Gerüstbau GmbH, und seit 1989 die Bitterfelder Dachdeckergesellschaft mbH. Zu seinem Team zählen seine Neffen Lars und Philipp Effertz, beide Dachdeckermeister, seine Ehefrau Heike als Prokuristin und insgesamt 70 Mitarbeitende sowie elf Auszubildende.

Zunächst parteilos rückte der Handwerksunternehmer als Vertreter für einen Handwerksmeister in den Rat der Stadt Rheda-Wiedenbrück nach. 2010 trat er der CDU bei. 2012 schaffte er den Sprung in die erste Reihe des Stadtparlaments, anderthalb Jahre später stand Effertz dem Bauausschuss vor, es folgten weitere Ausschüsse. Innenstadtgestaltung, Ausweisung von Baugebieten und die damit verbundenen Auflagen, der Handwerksmeister bringt stets die Sichtweise des Handwerks in die politische Arbeit ein. Fachwissen, sorgfältiges Abwägen, Dialogfähigkeit und die Bereitschaft zu Kompromissen zeichnen die lokalpolitische Arbeit des Handwerksunternehmers aus. Nach der Kommunalwahl 2020 wählte ihn der Rat zum 1. stellvertretenden Bürgermeister der Doppelstadt an der Ems, eine fordernde Aufgabe, die Effertz gerne und mit großem Verantwortungsbewusstsein ausübt. Der Dachdeckermeister würde es sehr begrüßen, wenn sich mehr Berufskolleginnen und -kollegen politisch engagieren würden, um dem gemeinsamen Berufszweig eine hörbarere Stimme zu verleihen. „Veränderungen gestalten ist allemal besser als über den Ist-Zustand zu meckern“, erklärt der stellvertretende Bürgermeister und Handwerksunternehmer.   

Sehr ernst hat Dachdeckermeister Effertz sein Versprechen genommen, sich auch im Handwerk ehrenamtlich zu engagieren, schnell übernahm er verantwortliche Positionen. Die Innung für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik Gütersloh leitete der Dachdeckermeister von 1988 bis 2020 als Obermeister, in dieser Zeit vertrat er die Interessen seiner Innung als Delegierter gegenüber der Kreishandwerkerschaft Gütersloh und als Delegierter gegenüber dem Landesverband der Dachdecker. Dort übernahm er auch die Position des stellvertretenden Landesinnungsmeisters. Dem Vorstand seiner Kreishandwerkerschaft gehört er seit 2000 an, von 2010 bis 2020 übernahm er das Amt des stellvertretenden Kreishandwerksmeisters, und seit 2020 führt er die Kreishandwerkerschaft Gütersloh ehrenamtlich als Kreishandwerksmeister. Der traditionellen Handwerksgilde in seinem Heimatort, die die Bauberufe vereint, steht er zusätzlich als Gildemeister vor. Der Vollversammlung der Handwerkskammer gehört Georg Effertz seit 1999 an, dem Vorstand seit 2004.     

Besonders am Herzen liegen dem Dachdeckermeister die Aus- und Weiterbildung insbesondere des Dachdeckernachwuchses, aber auch des Handwerksnachwuchses allgemein. Gleich zu Beginn seiner ehrenamtlichen Karriere unterrichtete er die Nachwuchskräfte in Rheda-Wiedenbrück und in Eslohe. Zwischen 1987 und 2016 war er im Meisterprüfungsausschuss tätig.

Aus voller Überzeugung forciert er jetzt den Neubau des Handwerksbildungszentrums Brackwede am Campus Handwerk in Bielefeld. Träger des neuen Bildungszentrums wird die fusionierte Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld sein. „Mit der Fusion und 2.350 Mitgliedsbetrieben sind wir größte Kreishandwerkerschaft in Ostwestfalen-Lippe und können noch stärker Einfluss nehmen und damit die Zukunft des regionalen Handwerks gestalten“, erklärt Effertz. Hauptsitz der Kreishandwerkerschaft ist Gütersloh, Sitz des Bildungszentrums ist Bielefeld. Der Standort sei umweltfreundlich und schnell von allen Auszubildenden aus OWL zu erreichen, so Effertz. „Ich sehe viel Potenzial im Handwerk, aber wir brauchen vermehrt Auszubildende und handwerkliche Fachkräfte“, begründet er seinen Einsatz für das neue Bildungszentrum.     

Für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement ist Georg Effertz 2018 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. „Das Engagement wäre ohne den Rückhalt der Familie nicht möglich gewesen“, lobt Effertz. Auch alle anderen ehrenamtlich Engagierten brauchen starke Partnerinnen und Partner im Hintergrund, betont der Kreishandwerksmeister.