Impfen, Würfel impfen
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Zusätzlicher Impfstoff für KMU für mehr Impfgerechtigkeit

11.06.2021

Mit dem Auslaufen der Impf-Priorisierung hoffen auch viele kleine und mittlere Unternehmen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter impfen lassen zu können und damit noch mehr Sicherheit im alltäglichen Kundenkontakt zu gewährleisten. Die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld und die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) machen darauf aufmerksam, dass viele kleine und mittlere Unternehmen über keine Betriebsarztstrukturen verfügen und vor allem jüngere Beschäftigte keinen Impfzugang haben.

„Diese Betriebe wurden bei der Planung der dritten Phase der Impfkampagne nicht berücksichtigt und laufen daher Gefahr, ohne die Unterstützung durch die Impfzentren bei der Impfung der Beschäftigten leer auszugehen“, erklärte Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Es seien jedoch gerade diese Betriebe, die von den Folgen der Corona-Pandemie oft besonders hart getroffen wurden, so Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der IHK. „Diese benötigen dringend einen Impfschutz für die Beschäftigten, um krankheitsbedingte Ausfälle zu vermeiden und den Geschäftsbetrieb weiterhin aufrecht erhalten zu können.“

Um möglichst allen Beschäftigten schnell ein Impfangebot unterbreiten zu können, sprechen sich die Kammern dafür aus, in Kooperation mit den Betrieben und im Rahmen freier Kapazitäten, eine Impfung betrieblich Beschäftigter in den Impfzentren zu ermöglichen. Da aktuell nur Betriebs- und Werksärzte Impfstoff für die Impfung betrieblich Beschäftigter bestellen können und den Impfzentren für die Erstimpfungen zu wenig Impfstoff zur Verfügung steht, müsse unbedingt ein zusätzliches Kontingent an Impfstoff bereitgestellt werden. Pigerl-Radtke und Dr. Prager betonen: „Wir erwarten, dass sich die Landesregierung beim Bund für derartige Sonderkontingente einsetzt, um dem Thema Impfgerechtigkeit auch bei den betrieblichen Impfungen Berücksichtigung zu schenken.“