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HWK OWL

Diamantener Meisterbrief für Friedrich Wendte

24.06.2021



Den Diamantenen Meisterbrief der Handwerkskammer OWL erhielt Hausschlachtermeister Friedrich Wendte. Den Ehrenbrief überreichte Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer OWL, in einer kleinen Corona-gerechten Feierstunde im Campus Handwerk in Bielefeld. „Sie haben ihr Handwerk mit Verantwortung und Können ausgeübt“, erklärte Peter Eul. Das Ernährungsbewusstsein der jetzigen Generation führe dazu, dass Hausschlachter wieder mehr gefragt seien.

Um den Beruf des Hausschlachters zu erlernen, hat Friedrich Wendte eine dreijährige Ausbildung absolviert. Darauf folgten vier Gesellen-jahre. 1961 hat Wendte seine Meisterprüfung in Bielefeld abgelegt und sich selbstständig gemacht. „In den 60er, 70er bis hin in die 80er Jahre haben wir Hausschlachter bis zu 16 Stunden am Tag gearbeitet“, betonte der 84-jährige Petershagener. Ab Mitte der 80er sei die Arbeit weniger geworden. Bis zu dem Zeitpunkt seien viele Haushalte Selbstversorger gewesen und hätten auch Tiere gehalten. Vor Weihnachten sei es üblich gewesen, ein Schwein zu schlachten und auch Spezialitäten wie Mettwurst und westfälischen Schinken herzustellen. Ein zweites Tier wurde häufig im Januar geschlachtet und sei mit im Schnitt vier Zentnern einen Zentner schwerer gewesen als das zuvor geschlachtete. „Mitte der 80er wurden viele Ställe zu Garagen umgebaut, der Wohlstand hielt Einzug in Deutschland“, erklärte der Hausschlachtermeister. Supermärkte, die eine Rundumversorgung auch mit Fleisch boten, machten die eigene Tierhaltung nicht mehr unbedingt notwendig.

Friedrich Wendte engagierte sich auch ehrenamtlich für sein Handwerk. 1981 wurde er zum Obermeister der Hausschlachter-Innung gewählt, zehn Jahre hatte Wendte die Position des stellvertretenden Obermeisters inne. 2012 wählten ihn seine Kollegen zum Ehrenobermeister.