Deutsche Sprache als Fundament

18.05.2021

Der Westdeutsche Handwerkskammertag (Düsseldorf) und die sieben Handwerkskammern in NRW haben zum zweiten Mal den Integrationspreis Handwerk in NRW vergeben. Aus dem Bezirk der Handwerkskammer OWL wurde die Bäckerei und Konditorei Hensel GmbH aus Enger ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigen die nordrhein-westfälischen Handwerksorganisationen alle zwei Jahre das besondere Engagement einzelner Mitgliedsbetriebe für die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Die Preisverleihung fand Corona-gerecht und dezentral im Campus Handwerk in Bielefeld statt.

„Sie leben Integration und Toleranz und zeigen, dass ein buntes Miteinander auch und gerade in der Geschäftswelt förderlich ist“, erklärte Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer bei der Preisübergabe. Schon in den Vorstellungsgesprächen weise die Geschäftsführung der Bäckerei und Konditorei Hensel auf die offene Unternehmenskultur hin und vergewissere sich, ob der Bewerbende ins Team passt. „In Ihrem Handwerksunternehmen wird Vielfalt gelebt, da passt es gut, dass heute am Tage Ihrer Ehrung der offizielle Diversity Day ist“, betonte Eul. Stellvertretend für das gesamte Team der Bäckerei und Konditorei nahmen Geschäftsführer Dr. Tim Hensel und Geschäftsführer Bäckermeister Martin Hensel die Urkunde und das Preisgeld von 500 Euro entgegen. Anwesend waren auch die Auszubildenden Navneet Kaur und Benaf Benaf.   

In seinem Grußwort, das digital zugeschaltet wurde, lobte Dr. Joachim Stamp, Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW: „Kein anderer Wirtschaftsbereich leistet so viel für die Integration von Menschen mit Einwanderungsgeschichte wie das Handwerk“. Das Handwerk in NRW könne stolz darauf sein, dass es Menschen mit Einwanderungsgeschichte die Möglichkeit biete, eine solide Berufsausbildung zu absolvieren. „Dabei liegt das Erfolgsrezept darin, dass Auszubildende ihr Handwerk direkt in den Unternehmen lernen, dass sie ein soziales Umfeld im Unternehmen haben, das sie gezielt unterstützt“, so der Minister.

 „Die Zusammensetzung unserer Belegschaft spiegelt die Gesellschaft wider, das ist so gewollt“, betonte Geschäftsführer Dr. Tim Hensel. „Geschlecht, Hautfarbe oder ethnische Herkunft spielen ausdrücklich keine Rolle. Fundament für die Zusammenarbeit sind die deutsche Sprache sowie Toleranz und Offenheit – auch seitens der Mitarbeitenden und Auszubildenden“, erklärte Martin Hensel. Der begeisterte Bäckermeister freut sich, dass durch die Zuwanderung auch Menschen kommen, die den Wert von handwerklich hergestellter Ernährung schätzen. 

Stolz sind Tim und Martin Hensel auf Navneet Kaur und Benaf Benaf, die derzeit erfolgreich eine Ausbildung im Unternehmen Hensel absolvieren. Navneet Kaur stammt aus Indien und lebt mit ihrem Ehemann seit sechs Jahren in Deutschland. Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Fachrichtung Bäckerei, ist ihr Traumberuf. Die allermeisten Kunden begegnen ihr wegen ihres kleinen Akzents freundlich. Ihr Kollege, der syrische Kurde Benaf Benaf, lebt seit fünf Jahren in Deutschland und erlernt den Beruf des Bäckers. Dieses Handwerk ist in seiner Heimat sehr angesehen. Er hat sich nach einer Einstiegsqualifizierung ganz bewusst für den Bäckerberuf entschieden. In dem Fachbetrieb Hensel mit 44 Filialen absolvieren derzeit 28 junge Leute eine Ausbildung, insgesamt sind 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.